Wider dem Klischee: Antistresskurse für Männer

von Ernst Kaiser (Gastbeitrag), , 1 Kommentar

Die Stressmanagement-Trainings bei SMA nach Prof. Kaluza haben sich im Jahr 2013 fast ausschließlich zu reinen Männerseminaren entwickelt. Von 27 Teilnehmenden in 3 Kursen waren 26 Männer und 1 Frau. Normalerweise nehmen an solchen Gesundheitsförderungskursen der Krankenkassen zu 80 Prozent nur Frauen teil, insbesondere die Kurse zur Stressbewältigung werden von Männern eher gemieden. Experten vermuten: „Gesundheit ist im Alltag von Männern normalerweise kein Thema“.

 

Warum ist das bei SMA anders?
Work-life-balance

Work-life-balance

Dass die Belegschaft zu 75 Prozent aus Männern besteht, spielt rein rechnerisch nur eine untergeordnete Rolle, der Anteil der Männer würde sich dadurch evtl. auf 30 Prozent erhöhen, nicht jedoch auf die tatsächlich gegebenen 96 Prozent. Ein größerer Einfluss spielt die Tatsache, dass die Trainings von Entwicklungsabteilungen gefördert werden, die in der Vergangenheit ein Projekt zur Work-Life-Balance durchgeführt haben, und in denen fast ausschließlich männliche Ingenieure beschäftigt sind. Etwa jeder dritte Teilnehmer kommt aus diesen Entwicklungsabteilungen. Sicherlich sind die Herausforderungen bei SMA als Weltmarkt- und Innovationsführer bei Photovoltaik-Wechselrichtern hoch, doch das sind sie andernorts auch. Ein entscheidender Unterschied besteht vielleicht darin, dass bei SMA das Stressmanagement seit 2010 systematisch durch Projekte des Gesundheitsmanagements gefördert wird, z. B. auch durch geschlechtsspezifische Angebote für weibliche Führungskräfte. Dies würde erklären, warum auch männliche Führungskräfte bis hin zum Abteilungsleiter sich nicht scheuen, am Training teilzunehmen. Die Trainings werden von einem hochqualifizierten niedergelassenen psychologischen Psychotherapeuten geleitet, der gut in das Netzwerk des Gesundheitsmanagements integriert ist und methodisch den Männergruppen z. B. durch höhere Handlungs- und Bewältigungsorientierung Rechnung trägt.

 

Und was bringt’s?
Wege zur Stressbewältigung

Wege zur Stressbewältigung

Hier die Ergebnisse einer Stichproben-Evaluation: Nach der „Checkliste Warnsignale Stress“ von Prof. Kaluza haben sich die körperlichen, emotionalen, kognitiven und verhaltensbezogenen Stresssymptome der Teilnehmer von durchschnittlich 22 auf 11 halbiert und sind damit vom roten in den grünen Bereich gewandert. Gemessen wurde vor und nach dem Training auch die chronische Stressbelastung mit der Screeningscala des Trierer Stresstests. Während die Teilnehmer vor dem Training eine – gemessen an der entsprechenden Altersgruppe der deutschen Normierungsstichprobe – deutlich erhöhte chronische Stressbelastung (Testwert 60,1) angaben, war diese am Ende des Trainings signifikant abgesunken (Testwert 49,2) und lag sogar leicht unter dem deutschen Durchschnittsmaß. Bedeutsam ist dies vor allem deshalb, weil chronischer Stress mit einer Dauer ab drei Monaten als potentiell krankmachend nachgewiesen ist.

 

Hilfe zur Stressbewältigung kommt an

Vor diesem Hintergrund kann das Training stressbelasteten Kollegen besonders empfohlen werden. Sicherheitsbeauftragter Frank Rumpf: „Ich denke die Belastung, die ich durch Weiterbildung, Familie und Beruf hatte, hätte ich nicht ohne gesundheitliche Einschränkungen durchgestanden, wenn ich nicht immer die Hilfsmittel zur Stressbewältigung aus dem Kurs parat gehabt hätte. Und ich kann nur jedem dazu anraten“. Und auch mit einem weiteren Vorurteil räumen die Männer bei SMA auf, Männer würden nicht über ihre Gesundheit und schon gar nicht über ihre Gefühle reden. Ingenieur Jan Hendrik Janssen: „Obwohl das Seminar abgeschlossen ist, treffen wir uns immer noch in geselliger Runde“.

 

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