Warum das Ende der Speicherförderung Unsinn ist

Vor zwei Jahren hat der Bundestag das Marktanreizprogramm für solare Batteriespeicher, Erneuerbare Energien – Speicher, initiiert.  Diese Förderung hat sich mittlerweile zu einem stabilen Antrieb des solaren Speichermarkts und der Energiewende entwickelt. Dafür haben branchenübergreifend viele Unternehmen und Privatpersonen an einem Strang gezogen und tun es noch.

Dass dieses Programm nun Ende des Jahres ausläuft und nicht fortgesetzt werden soll, könnte den gerade gestarteten Motor unverhofft wieder ins Stottern versetzen. Deutschland droht, den hohen Standard an netzdienlichem Betrieb und Netzsicherheit, den es mit der Speicherförderung gerade geschaffen hat und der mit der Verlängerung des Programms noch deutlich erweitert werden sollte, wieder zu verspielen.

 

3 Thesen für die Speicherförderung
  1. Speicher sind für eine erfolgreiche Energiewende unabdingbar.
  2. Speicher können den notwendigen Netzausbau signifikant reduzieren. Hierfür ist es aber wichtig, dass die Speicher netzdienlich betrieben werden.
  3. Durch eine weitere Förderung sinken die Speicherpreise noch stärker und die Akzeptanz von Speichern in der Bevölkerung steigt – im Gegensatz zur Nichtakzeptanz des Netzausbaus.

 

Sicherlich wird es auch ohne eine Förderung weiterhin einen Markt für Speicher geben. Diese werden dann aber vermutlich ausschließlich nach individuellen Aspekten der Betreiber ausgelegt und betrieben. Deshalb müssen Speicher, die im Sinne der Energiewende netzdienlich eingesetzt werden sollen, weiter gefördert werden. Es ist ja bekanntermaßen weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, einen laufenden Motor abzuwürgen.

 

Weiterführende Infos und Stimmen zum Thema

BSW-Brief an die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Energie (PDF)

Bundesregierung streicht Förderung für Solarspeicher (energiezukunft.eu)

Gabriels Begründung: PV-Speicherförderung hat keinen Platz im Strommarkt 2.0 (energie-experten.org)

Solarspeicher-Förderung wird gestrichen! Gabriel: „Aufgabe erfüllt… keine Notwendigkeit mehr.“ (energyload.de)

 

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10 Kommentare
  1. peter54
    peter54 sagte:

    Hallo,
    welche Geräte von SMA erfüllen denn die Voraussetzungen für eine Speicherförderung 2016 insbesondere die offene Schnittstelle zum Batteriemanagement?

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  2. Werner Bechtel Bülach CH
    Werner Bechtel Bülach CH sagte:

    Batteriespeicher teuer und sinnlos. Solar-Leistung Sommer? Winter? Stromverbrauch Sommer? Winter? Jeder weiss die Antwort selber, es braucht Speicher, die über mehrere Monate Energie speichern. Pumpspeicher ist die günstigste Version, und diese können auch die Tagesspeicherung übernehmen, Batterien können jedoch nicht die Jahresspeicherung übernehmen. Leider sind nicht genügend Berge vorhanden, um die Pumpspeicher zu bauen. CH braucht 600GWh Speichermenge, also DE x 10.
    Nicht zu vergessen, die Negativbilanz von Solar, d.h. keine Energiequelle, Erntefaktor kleiner als 1.

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  3. Joe
    Joe sagte:

    Die Regierung finanziert lieber einen „toten Motor“: Die Kohlekonzerne erhalten 1600 Mio Euro.
    Bei der Speicherförderung sind es also künftig gleich Null statt nur 25 Mio Euro. Dabei hätte man die bisherige Förderung schon deutlich senken können, aber gleich ganz streichen? Da kann man dahinter nur mehr vermuten. Wer weiß wieviele Euro der 1600 Mio als Parteispende bzw als Ausgabe für Anzeigen in der jeweiligen Parteizeitung verbleiben?
    Ganz abgewürgt wird der Speicherausbau sicher nicht, doch die Speicher werden so geladen wie es dem Eigentümer am Meisten nutzt. Eine neue Förderung hätte auch eine max Einspeisung von 55% anstatt 60% der installierten Leistung beinhalten können. Nun bleibts eben bei 70%.
    Was D für einen erfolgreichen Umbau braucht ist endlich eine fähige Regierung.

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  4. Rainer
    Rainer sagte:

    Da die Förderung nur Neuanlagen begünstigt und im Zusammenhang mit den geringen Einspeisetarifen heutiger Tage geradezu „Pflicht“ waren, ist der Wegfall für diese Interessentenkreis eine für alle Gegner der dezentralen PV ein recht konsequenter Schritt gewesen. Hier kommt zusammen was sozusagen zusammengehört…

    Ohne die Möglichkeit für ca. 800.000 private „Altanlagen“ einen derartigen Speicher so zu integrieren, dass nicht die teuer „zurückgekaufte“ eigene PV-Produktion wenig sinnvoll gespeichert wird. Also ohne ein gesetzlich geregelte Vertragsänderung von „Altverträgen“ ohne Nachteile für die Betreiber, ist eine auch nur annähernd flächendeckender Speichereinsatz, von vornherein ausgeschlossen gewesen. Für diese große Gruppe war nie eine Subvention vorgesehen. Im Grund ist diese also nur für eine vergleichsweise kleine Gruppe von Neuverträgen möglich gewesen. Kein guter Grund dies so fortzuschreiben.

    Ähnliches ist 2009 bis 2012 passiert, wo die bis dahin einzige Möglichkeit der „Überschusseinspeisung“ vertraglich vereinbart werden konnte (was ich 2011 getan habe). Nur wer so auswählen kann, was er / sie einspeisen möchte, wird Sinn in einer Zwischenspeicherung sehen. Ansonsten wären Speicher auch für jeden anderen (also auch ohne eigene PV) eine Möglichkeit. Thorsten Zoerner hat dazu ein Buch mit dem Titel „Strom: Rentieren sich Speicher auch ohne Photovoltaik?“ verfasst. Das dies alles andere als erwünscht war und ist, zeigt die nun erfolgte Reaktion.

    Ohne einen „geförderten gesetzlichen Unterbau“ wird es keine dezentralen EE und erst recht keine genauso geartetes Speichervolumen geben. Da könnte ja jeder kommen und den „Großen“ ins “Handwerk“ pfuschen.

    Wie überall, hat der „staatstragende Bürger“ keine Lobby und darf einfach nur erdulden was er / sie sich gewählt hat…

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  5. Florian
    Florian sagte:

    Etwa jeder zweite Speicher in Deutschland soll bereits heute ohne Inanspruchnahme der Förderung seitens BaFa installiert worden sein. Dieses Förderungsprogramm brachte mit der „60%“ Drosselung ja auch Nachteile für die zugehörige PV Anlage mit sich und war zudem wegen der Aufwendigen Förderung per KfW und Ausschluss der Förderung von Speichern für PV Altanlagen meines Erachtens noch nie sonderlich attraktiv. Besser sind da einzelne Förderprogramme seitens der Bundesländer, ein Einmalzuschuss ohne Fussangeln erschiene mir attraktiver als ein verbilligtes und tilgunsreduziertes KfW Kleindarlehen. Im übrigen hoode ich auf einen Preisrutsch bei Speichern durch den Start der Massenfertigung bei Akteuren wie Tesla und Co. derzeit sind Speicher auch mit allen Förderungen eher ein finanzielles Nullsummenspiel – bestenfalls…

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  6. Tobias
    Tobias sagte:

    Die Abschaffung der Speicherförderung war eine richtige Entscheidung!
    … auch wenn der Dicke sie nur zufällig getroffen haben wird.
    Blindes Huhn…

    Subvention hat noch nie zum gewünschten Ziel geführt.
    Die gelieferte Begründung des Ministeriums ist dagegen eher dämlich.
    Leider ist auch die obige Darstellung sehr subjektiv gefärbt … warum müssen Speicher gefördert werden? Das ist die Frage? Die Preise müssen Konkurrenzfähig werden und bei vorhandenem Netz mit Verfügbarkeit 99,9% ist hier alleine der Preis des Speichers entscheiden … den die Allgemeinheit aber sicher nicht subventionieren muss.

    Entweder bricht der Markt nun zusammen, was auch kein Beinbruch wäre, oder die Marktpreise passen sich dem an, indem die Speicherpreise um 20-30% sinken.

    IHR habt es in der Hand. Handelt!

    Bestes Beispiel waren die guten Geräte SB3600/5000SE … Anfangs selbst mit Förderung viel zu teuer … jetzt werden sie langsam interessant … aber die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern.

    Das ist einfach nur schlechtes Management bzw. von Beginn an eine Fehlentwicklung. Sorry.

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    • klaus
      klaus sagte:

      Hallo Tobias,

      warum müssen Speicher gefördert werden? Müssen natürlich nicht, warum es aber sinnvoll wäre:
      Wenn Speicher allein über den Preis am Markt gehen sollen, dann müssen wir das als Allgemeinheit zwar nicht bezahlen, allerdings müssen wir sehr wohl steigende Netzübertragungskosten zahlen – weniger Batterien werden dafür mehr Netz nötig machen.

      Zu sagen: „Hey, jetzt sind die Wechselrichter ja billiger, geht doch“ ist schwach. Neue Technologien und Ideen kosten immer zuerst und rentieren sich dann später – Tesla und unzählige Startups als Bsp. Und wenn es um Infrastruktur geht kann eben auch der Staat kräftig mithelfen, dass Deutschland nicht im 20. Jahrundert stecken bleibt.

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      • Tobias
        Tobias sagte:

        Das durch weniger Batterien mehr Netz erforderlich ist … wo kommt das her?
        Von SMA? Vom Dicken? Das ist Kappes!
        Das netz ist in DE da und es ist 99,9% verfügbar. Da wo mehr Netz erforderlich ist (Nord-Süd-Achse) helfen auf 800km auch keine Speicher.

        Speicher sind heute ein Luxus, den man sich leistet, weil man ihn haben will.
        Dann muss man dafür eben tiefer in die Tasche greifen … oder Eigenbau starten.

        Ich bin Speichern gegenüber durchaus offen, aber wenn man sich z.B. die Anfangspreise des SB3600SE anschaut, da wurden pro KWh exklusive des enthaltenen WR weit über 2000,- Euro aufgerufen.
        Heute kostet der kleine SB3600SE WR gut die Hälfte vom Einführungspreis und ich kann mir nicht vorstellen, dass SMA damit Verluste macht … das die Entwicklungskosten nicht gedeckt sind, das glaube ich gerne.

        Mal schauen, was 2016 an Innovationen zeigt und wer wie stark an der Preisschraube dreht.

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